45.Etappe Gréalou – Limogne-en-Quercy
Dienstag, 22.07.2014
Gestärkt durch unser Frühstück starten wir um 9:00 Uhr.
Es ist bewölkt und unser Weg heute hat kaum Steigungen, somit beste Bedingungen wieder einmal 30 km zu laufen.
Die Landschaft hat sich schon wieder verändert. Rechts ragt ein großer Fels empor.
Wir treffen auf einen Esel, der sich auf dem Wanderweg gelegt hat. Er ist natürlich nicht alleine.
Sein Besitzer macht gerade in einer Grotte Rast.
Die ist schon etwas größer und bei der Wärme kann man es hier schon aushalten.
Wir hören einen Wasserfall. Er ist 2 m hoch und befindet sich in der Höhle, die durch einen Tunnel erreichbar ist.
Der Wasserfall fällt in einen kleinen See, das reizt zum erforschen. Wir jedoch gehen brav unseren Weg weiter.
Blick aus der Grotte
Der Esel ist aufgestanden. Er ist sehr anhänglich und würde gerne mit uns mitgehen.
Wir kommen heute gut voran, so dass wir gegen 18 Uhr unsere 30 km hinter uns gebracht haben und
bei Marguerite in Limogne en Quercy ankommen.
Unser Zimmer hat ein eigenes Bad und das Bett steht im alten Kamin.
Da sie selbst keine Abendessen zubereitet bekommen wir ein tolles Lokal empfohlen.
Hier nur ein Foto von unseren Hauptspeisen, die hervorragend schmckten.
Marguerite kommt ursprünglich aus der Bretagne. Dort war es früher üblich einen Hochzeitsschrank zu bekommen.
Der Schrank im Hintergrund ist voller Intarsien und für Ihre Großmutter gefertigt worden.
Chère Marguerite vielen Dank für die herzliche Aufnahme in Deinem Haus.
Bei Dir haben wir das erste Mal auf unserer Reise einen frisch gepressten Orangensaft bekommen, Danke.
Wir wünschen Dir alles Gute und noch sehr viele schöne Begegnungen mit Pilgern.
46. Etappe Limogne-en-Quercy - Lalbenque
Mittwoch, 23.07.2014
Wir möchten noch etwas zu Marguerite ergänzen. Da Rüdiger kein französisch spricht und sie kein deutsch,
hat einen deutschsprachigen Freund gebeten während des Frühstücks sich mit uns zu unterhalten.
So saßen wir dann zu viert am Tisch und es ging kreuz und quer in beiden Sprachen.
Nun, da kann man dann auch mal erst um 10:50 Uhr starten.
Noch in Limogne-en-Quercy steht dieser sehr gut erhaltene Waschplatz.
Unterwegs sehen wir dieses Schild.
Nach Santiago nur noch 1191km und nach St.Jean-Pied de Port 417Km.
Das ist der letzte Ort in Frankreich. Das ist ein sehr bekannter Startpunkt für Pilger.
Wir hoffen immer, dass in den kleinen Dörfern irgend ein Laden, oder ein Café gibt. Auch hier in diesem Dorf gibt es nichts dergleichen.
Unser heutiger Tag führt uns ohne nennenswerte Steigungen immer Richtung Westen.
Oft wird unser Weg rechts und links von alten mit Moos bewachsenen Steinmauern eingesäumt. Oft auch von Büschen und Bäumen begrenzt. Er wirkt bizarr, denn dazu kommt ein extrem lautes Grillen gezirpe. So etwas haben wir noch nie gehört. Es nimmt auch kein Ende, sie schreien den ganzen Weg entlang.
So marschieren wir den ganzen Tag monoton vor uns hin. Pilger sehen wir keine. Vielleicht liegt es an unserem atypischen Rhythmus, vielleicht gibt es die Massen auch einfach nicht, obwohl Urlaubszeit ist.
In Lalbenque angekommen finden wir diese schöne, nicht ganz günstige Unterkunft.
47. Etappe Lalbenque - Montcuq
Donnerstag, 24.07.2014
Um 8:00 Uhr erwartet uns ein Frühstück mit frischen Croissants, Schoko Croissants und einem Tablett voller verschiedener Marmeladen.
Die Franzosen frühstücken süß. Den guten Käse gibt es hier leider nur abends.
Als wir dann endlich um 10 Uhr loslaufen ist es schon extrem heiß. Da machen die ersten Arbeiter schon wieder eine Pause
Unser Weg gleicht dem gestrigen. Wir haben rechts und links Bäume und Sträucher, so das wir nicht all zu weit ins Land blicken können.
Dann wieder diese laut schreienden Grillen. Das ist ein unbeschreibliches Geräusch.
Die Brombeeren sind jetzt richtig süß und reif.
Rüdiger bei der Obsternte.
Auch die Pflaumen werden nun reif, so dass wir gerne immer wieder zur Obsternte einen kleinen Stopp einlegen.
Wir gehen nur noch Richtung Westen, dass hat zur Folge, dass unsere Schatten morgens vor uns laufen und nachmittags immer hinter uns.
Schatten vor uns, also ist jetzt noch Vormittag.
Wir haben uns entschlossen nicht nach Cahors zu laufen, sondern eine Variante des Jakobswegs. Diese ist eine Tagesetappe kürzer.
Nach Cahors würden wir eine Ecke in den Norden laufen, dass wollen wir, um etwas Zeit zu gewinnen, nicht.
Die Beschilderung für diese Variante ist Orange.
Wir sehen heute am Wegrand oft diese Pilzsorte Name unbekannt
Rüdiger vor einem Srohballenberg
Gegen späten Nachmittag kommen wir endlich aus unserem Grillgeschrei-Tunnel heraus.
Das war gestern und heute wirklich sehr bizarr. Man ist irgend wann vor lauter Hitze, Tunnel, Grillen Geschrei wie in Trans.
Das ist ein ganz besonderer Wegabschnitt gewesen.
Endlich wieder Weitblick.
Es ist super heiß, wir hoffen auf eine Bar im nächsten Dorf.
Leider gibt es diese auch hier nicht.
Wir haben trotzdem Glück, in einer Herberge kann man Getränke und Kekse kaufen.
Wir haben heute nichts zu Mittag gegessen und heute früh gab es nur Marmelade.
Assunta kauft sich ihre erste gekühlte Fanta Dose seit Jahren, die sie auf einmal leer trinkt.
Rüdiger möchte lieber Kekse mit Schokostücken. Diese sind leider nicht sehr lecker.
Unsere Variante ist mittlerweile wieder mit dem Hauptweg zusammen gekommen. Deshalb treffen wir wieder ein paar Pilger.
Dieser Pilger ist in den letzten 5 Jahren 45 000 km gepilgert. Auf seiner Landkarte hat er alle Wege eingezeichnet. Rüdiger hält einen Zeitungsartikel, in dem von ihm berichtet wird.
Das ist sicher Rekord verdächtig.
Die Landschaft hat sich mal wieder komplett verändert. Es wird alles etwas südländischer.
Der Erdboden ist grau/weiß, fast schon staubig, alles wirkt karg und es ist sehr heiß.
Die Felder sind fast alle schon abgeerntet, nur die Sonnenblumen stehen noch.
Rüdiger wieder weit voraus.
30 km liegen bisher hinter uns. Es ist jetzt 18:30 Uhr und die Sonne immer noch sehr warm.
Hier noch zwei Stimmungsbilder
Was ist denn das, fast wäre Assunta draufgetreten
Eine Riesenheuschrecke?
Wer war das? Wir nicht, also muss es auf diesem Weg auch noch andere Menschen geben. Wo sind sie nur alle?
Um 20 Uhr haben wir es geschafft. 34 km liegen hinter uns und wir haben das Städtchen Montcuq erreicht.
Hier ein typisches Haus im Zentrum der Stadt.
Unsere Unterkunft wird von einem Deutschen geführt.
48. Etappe Montcuq – Durfort-Lacapelette
Freitag, 25.07.2014
7:30 Uhr klingelt unser Wecker (Handy).
Draußen ist es ganz trüb, hoffentlich regnet es heute nicht.
Die Betten in unserer Unterkunft waren richtig gut.
Lieber Detlev herzlichen Dank für die spontane Aufnahme in Deiner Herberge.
Wir konnten dank Deiner tollen Betten sehr gut schlafen und sind nun wieder fit für die nächste Etappe.
Als wir starten wollen, hören wir über uns lautes Donnern. Es fängt an zu regnen. Das sieht nicht so aus,
als würde es nur einen kurzen Schauer geben.
Deshalb ziehen wir gleich unsere Regencapes über und laufen los.
Auch in Frankreich gibt es Speicher Häuser auf Stelzen, nur die Gebäudeform haben wir zuvor noch nicht gekannt.
Hallo Lilo, nun bist Du wieder gefragt.
Was sind das für Pflanzen, siehe Foto
Kannst Du auch schauen, was dies hier für eine Pflanze ist?
Hier ein natürlicher Wegweiser,
Auch wenn das Wetter trüb ist, wir erfreuen uns an den extrem vielen Sonnenblumenfeldern.
Diese Blumen haben einfach eine positive Ausstrahlung.
In dieser Gegend gibt es kaum Tierzucht, jedenfalls sieht man hier keine Tiere auf der Weide.
Wir wandern an Maisfelder, Getreidefelder und sehr viele Sonnenblumen entlang und
kommen idealer weise zur Mittagszeit in das altertümliche wunderschöne Städtchen Lauzerte.
Und Essen gegrilltes Gemüse in Pesto geschwenkt und Lasagne mit einem kleinen Salat.
Unser Weg führt uns oft durch kleine Dörfer, die fast wie ausgestorben wirken.
Bis wir endlich in Durfort-Lacapelette ankommen.
Wir haben keine Unterkunft vorreserviert, deshalb ist es immer spannend, ob es noch zwei freie Plätze für uns gibt.
Auch hier haben wir wieder Glück, es gibt noch ein freies Doppelzimmer.
Diese Unterkunft bietet jedoch kein Frühstück und kein Abendessen an, so dass wir uns selbst versorgen müssen.
Heute Abend sind wir fünf Pilger, Didier, Chantal und Natalie sind Franzosen. Sie haben schon letzte Nacht in der selben Herberge wie wir übernachtet.
49. Etappe Durfort-Lacapelette - Espalais
Samstag, 26.07.2014
Gestern mussten wir die Rucksäcke draußen lassen. Für viele Herbergen ist dies eine Sicherheitsvorkehrung, um keine Wanzen ins Haus zu bekommen.
Es ist 7:30 Uhr als wir nach draußen schauen und feststellen, es herrscht dicker Nebel und alles ist ganz feucht.
Gut dass wir sehr viel aus unseren Rucksäcken mit ins Zimmer genommen haben.
Wir wandern wieder an Feldern entlang und hoffen, dass sich der Nebel bald auflöst.
Nach den Getreidefeldern kommen wir an Ostplantagen und Weinbergen vorbei.
Nun wissen wir ja auch, wozu diese Netze dienen.
Auch hier eine Sicherheitsvorkehrung bei Hagel.
Es wird 14 Uhr bis wir in das Städtchen Moissac kommen.
Hier steht mitten in der Stadt die Abteikirche Saint-Pierre mit ihrem wunderschönen Portal und einem eindrucksvollen Kreuzgang.
Die Pilgerwelt ist klein, da wir ja bekanntlich alle in die gleiche Richtung laufen. Da kommt es öfter vor,
dass wir den ein oder anderen wieder treffen.
Hier entspannt sich in der Mittagssonne Didier.
Wir entdecken die erste Kaktuspflanze. Jetzt wird es wirklich südländisch.
Die Städte/Städtchen hier sind klein, so dass wir auch schnell wieder draußen auf dem Land sind.
Blick auf den Fluss „Tarn".
Noch 1106 km bis Santiago de Compostela.
Heute gehen wir bis in den Abend, wir wollen 34 km laufen. Blick auf unseren Weg am späten Nachmittag.
Abends herrscht draußen in der Natur eine ganz besondere Stimmung.
Alles wird ruhiger und so genießen wir bei unserer Wanderung auch diese Stimmung.
Seitenkanal der Garonne mit Hausbooten.
Die Sonne steht schon sehr tief als wir diesen Kanal mehrere Kilometer entlangwandern.
In der Ferne entdecken wir das erste Atomkraftwerk.
Unser heutiges Ziel nach 34 km ist Espalais.
Pfeile und Schilder weisen uns den Weg zur nächsten Unterkunft.
Wir sind da und unser Gastgeber Vincent schon fleißig am Abendessen kochen.
Heute gibt es Gemüse aus der Wok Pfanne.
Wir sind wie immer die letzten Pilger, die ankommen. Außer uns sind heute ein Belgier und sechs Franzosen mit dabei.
Der in Frankreich übliche Käse zum Schluss wird uns heute mit Erklärung und dicker Kuhglocke serviert. Dabei wird herzlich gelacht.
50. Etappe Espalais - Lectoure
Sonntag, 27.07.2014
Einige wollen früh los, deshalb wird um 7 Uhr gefrühstückt.
Das Haus und das Grundstück von Vincent sind fantastisch.
Obwohl dieses Haus auf Spendenbasis geführt wird, haben wir hier gestern, auch noch zu später Stunde, ein Doppelzimmer bekommen.
Dieses Haus ist eine Oase zum entspanne, in jeder Ecke des Grundstücks gibt es was zu entdecken. Hier kann man als Pilger auch länger bleiben und mithelfen, dann bekommt man das Essen und die Unterkunft kostenlos.
Es um 7 Uhr so warm, dass wir draußen frühstücken können.
Der Esstisch ist aus dicken und extrem langen Holzbrettern gefertigt.
Das ist die längste Speisetafel, die wir bisher gesehen haben.
Zum Abschied noch ein Gruppenfoto mit zwei Helfern.
Um 9 Uhr verlassen auch wir diese kleine Oase und machen uns auf die nächste Etappe.
Kaum sind wir wieder unterwegs überqueren wir auch schon wieder den Seitenkanal von der Garonne auf einer sehr schönen Brücke.
Blick von der Mitte der Brücke
Es geht steil nach oben um zu dem Städtchen Auvillar zu kommen.
Die Häuser wirken auf einmal sehr mediterran.
Bei den Fachwerkhäusern hebt sich der erste Stock ganz besonders hervor.
Überall gibt es etwas zu entdecken.
Es ist Wochenmarkt für uns kommt dieser Markt wie gerufen. Wir kaufen leckeren Käse, Gemüse und Baguette für unser Mittagessen ein.
Blumenfassade
Grundstückseinfahrt
Mittags treffen wir auf zwei Pilger.
Patrice auf Frankreich und Linda aus Neuseeland.
Beide können deutsch sprechen, was uns natürlich sehr freut.
Gemeinsam wandern wir in den Ort Saint-Antoine. Die Gasse mit dem Restaurant ist sehr gemütlich und lädt zum Verweilen ein.
Wir dürfen hier sogar unser mitgebrachtes Essen verzehren.
Das finden wir sehr, sehr toll.
Es ist sehr warm geworden, das Bier und auch des Essen tragen eher zum langsam Laufen bei.
Um so erfreulicher, wenn wir solch einen Rastplatz finden.
So weit das Auge reicht, Sonnenblumenfelder.
Oder auch abgeerntete Getreidefelder
Burg und Sonnenblumen
Assunta mit Frank, einem Franzosen, der sich vor drei Jahren beide Beine sehr schwer gebrochen hatte.
Beide laufen den „Jakobsweg".
Nun kommen wir auch noch an Melonenfeldern vorbei.
Wie schön es doch ist in der Sommerzeit zu reisen. Da ist under Vitaminbedarf dank der vielen Früchte gesichtert.
Frank und Melone
Was steht denn hier auf dem Schild?
Nur noch 999 km bis Santiago.
Wir haben somit nur noch knapp 1000km bis ans Ziel.
Nach 35 km kommen wir um 20:30 Uhr in Lectoure an. Hier warten schon die Herbergsbetreuer auf uns mit dem Abendessen.
Nach dem Essen wäscht Assunta wie jeden Tag die Wäsche und dann geht's erschöpft ins Bett.
51. Etappe Lectoure - Condom
Montag, 28.07.2014
Bis um 8 Uhr müssen alle Pilger das Haus verlassen. So sagt es hier die Hausordnung.
Wir spät ins Bett. Die Nacht wurde durch einen Mitpilger, der konstant und laut schnarchte für Assunta zur schlaflosen Nacht, und dann noch früh raus, dass passt nicht ganz zu unserem Rhythmus.
Hier ein Blick aus unserem Schlafraum
Wir sind mal wieder die Letzten, die das Haus verlassen.
Vielen Dank den fleißigen Herbergsbetreuern, die uns gestern Abend noch zu so später Stunde ein „vegetarisches" Essen serviert haben.
Als wir Stadtauswärts gehen, sehen wir ein großes Schild „Thermalbad".
Nach einigen Diskussionen hin und her, entscheiden wir uns für den Besuch im Thermalbad.
Dort angekommen, erfahren wir, es macht erst nachmittags auf. Schade, schade, das hätte uns gut gefallen und gut getan.
Es ist heute mal wieder sehr, sehr trüb.
Kaum sind wir aus der Stadt fängt es auch schon an zu regnen.
Da Assunta mit den Sandalen unterwegs ist, müssen wir einen Schuhwechselstopp einlegen.
Die Regencapes sind schnell bei der Hand und leicht überzuziehen.
Allein unter vielen
Das Wetter ist heute sehr wechselhaft. Jetzt scheint wieder die Sonne uns es ist schon wieder sehr schwül.
Wir kommen an einigen Seen vorbei, dieser ist jedoch der größete, den wir heute sehen.
Links vom See verläuft unser Wanderweg
Als wir von weitem die Stadt Condom, unser Endziel für heute sehen, fängt es wieder an zu regnen.
Das macht Assunta garkeinen Spaß, da sie in der Zwischenzeit schon wieder die Wanderschuhe gegen die Sandalen gewechselt hat.
Jetzt heißt es schnell in die Stadt kommen und eine gute Herberge finden.
Im Touristenbüro erhalten wir die Adresse von der am nächsten gelegenen Pilgerunterkunft.
Wir sind begeistert. Assunta hat hier eine Waschmaschine und einen Trockner. Beides ist einsatzfähig und darf für je 3€ benutzt werden.
Heute ist Großwaschtag und heute wird auch selbst gekocht. Wir finden hier die besten Bedingungen vor.
Danke lieber Laurent und liebe Mila.
Ihr seit tolle Gastgeber und Eurer Haus ist genial.
Von Condom nach Saint-Jean-Pied-de-Port
52. Etappe Condom - Montréal-du-Gers
Dienstag, 29.07.2014
Es ist 11 Uhr und wir sind immer noch bei Laurent in seiner Herberge.
Das Haus ist genial, wir haben alle sehr viel Spaß.
Seht selbst, wo wir letzte Nacht übernachtet haben und warum wir bis jetzt noch nicht losgelaufen sind.
Gruppenfoto mit Rüdiger, Laurent, Arnaud und Assunta
Laurent im Kilt
Markus schläft ebenfalls in unserer Unterkunft. Er ist Fahrradpilger und ist gestern kurz nach uns angekommen.
Da Markus aus dem Allgäu kommt, verstehen wir uns alle sehr gut.
Markus ist seit zwei Jahren mit dem Fahrrad unterwegs und plant noch weitere drei Jahre in Europa und
darüber hinaus durch die Welt zu radeln.
Fahrrad von Markus
Markus Du hälst die Welt in Deinen Händen.
Es wird Zeit sich zu verabschieden.
Wir danken Dir Laurent für Deine extrem offene Art.
Danke für die Schuhe, die Du Rüdiger gegeben hast, sie passen ihm super.
Ein Pilger hat Laurent ein paar Salomon Schuhe überlassen, und Laurent überlässt sie nun Rüdiger.
Um 14Uhr öffnet der Schuhmacher. Rüdigers eigene Wanderschuhe benötigen dringend eine Absatzerneuerung,
deshalb geht es jetzt zum Schuhmacher.
Leider ist dieser Gang um sonst.
Der Schuhmacher braucht bis Morgen um die Schuhe fertig zu machen, dass ist uns zu lange.
So starten wir erst um 14:30 Uhr.
Im Zentrum von Condom steht die Kathedrale Saint Pierre aus dem 16. Jahrhundert.
Innen ist sie sehr beeindruckend, da sie extrem viele und feine Steinmetzarbeiten bietet.
Deckengewölbe
Wir haben beste Wetterbedingungen, leichte Bewölkung, die Temperaturen sind annehmbar und es geht eine leichte Brise.
Fluss Überquerung in Condom.
Übrigens, Condom hat außer dem Namen nichts mit den Verhüterli zu tun.
Foto von Rüdiger fotografiert mit der Einstellung „Arte"
Wir sind hier im Zentrum des Armagnac-Anbaugebietes. Hier wird der berühmte Armagnac Weinbrand hergestellt.
Weinrebenfelder fotografiert von Rüdiger mit der Einstellung „Arte".
Nun noch etwas mehr zu Rüdigers Schuhe.
Wie wir schon geschrieben haben sind seine Schuhe nun sehr stark abgelaufen. Sie brauchen dringend einen neuen Absatz. So hoffen wir auf den nächsten großen Ort. Die Schuster sind hier fast schon ausgestorben und die, die es noch gibt, sind sehr eigen.
Der letzte hat uns zu verstehen gegeben, er ist der Chef und vor morgen können wir die Schuhe auch nicht bekommen.
Da Rüdiger glücklicherweise ein paar Salomon Schuhe in seiner Größe geschenkt bekommen hat, kann er seine Wanderschuhe etwas schonen.
Rüdigers "neue" Schuhe
Nur der Rucksack wird immer schwerer, da er nun auch noch über 1 kg Wanderschuhe mit sich herum tragen muss.
Assunta macht das schon die ganze Zeit, sie läuft seit Tagen nur noch in ihren Keen Sandalen. Das funktioniert
bei dem Weg gerade bestens.
Liebe Christina aus Kanada wir grüßen Dich aus Montréal.
In Montréal-du-Gers haben wir für heute Nacht die erste deutsch geführte Herberge.
Anita, unsere Gastgeberin kommt aus Karlsruhe.
Liebe Anita, vielen Dank für das reichhaltige Abendessen, der Linsensalat war super.
Wir wünschen Dir alles Gute viel Erfolg und weiterhin Bien Camino.
Auf dem Foto neben Assunta Monique, ihre Helferin. Neben Rüdiger Anita.
53. Etappe Montréal-du-Gers - Nogaro
Mittwoch, 30.07.2014
Wir starten um 8:30 Uhr, dann schaffen wir es noch vor der Mittagspause in Eauze zu sein. Eauze liegt 17 km entfernt.
Dort angekommen müssen wir feststellen der Schuster hat bis Ende August Urlaub.
Etwas gefrustet müssen wir uns erst einmal stärken.
Es geht uns mal wieder super gut.
Hier ein Foto von unserem leckeren Salat mit gegrilltem Ziegenkäse und frischen Früchten.
Bis an die spanische Grenze wird es keine schwierigen Wege mehr geben. Alles ist sehr flach und sehr gut zu gehen.
Wir sehen außer Weinreben auch reichlich Maisfelder.
Ein paar Worte zu den französischen Briefkästen.
Sie sind in der Form alle gleich, nur die Farbe wechselt manchmal.
Wir kommen durch das Dorf Manciet, hier sehen wir die erste Stierkampfarena.
Nach den Plakaten zu urteilen, scheinen hier Stierkämpfe nicht verboten zu sein.
Heute läuft es super, wir kommen sehr gut voran, so dass wir uns entschließen noch bis Nogaro weiter zu laufen.
Kurze Rast, Rüdiger wartet auf Assunta
Wir kommen an diesem alten Citroen LKW vorbei.
Und wieder umgeben uns sehr viele Weinreben.
Wir sehen hier sehr selten Tiere auf Weiden, hier dominiert der Ackerbau.
Und doch, eine kleine Kuh Herde.
Die hat doch ganz besonders lange Hörner.
Endspurt, die Sonne steht schon tief, als wir nach Nogaro kommen.
37 km liegen hinter uns und wir haben nichts vorreserviert.
Obwohl Hochsaison ist, begegnen wir fast nie Pilgern.
Vor dem Touristen Office stehen Unterkunftsadressen.
Wir schreiben uns die naheliegendste auf und gehen einfach hin.
Wir haben Glück, sie haben noch ein Doppelzimmer mit Bad.
Was wollen wir mehr, es passt mal wieder alles.
54. Etappe Nogaro - Aire-sur-l'Adour
Donnerstag, 31.07.2014
Nach so vielen Kilometern waen wir gestern sehr müde.
Deshalb starten wir heute erst um 9:30 Uhr.
Heute ist es etwas sonniger und wärmer.
Wir wollen heute 27 km laufen, da sich dort der nächste Schuster befindet.
Baum nimmt Markierung ein.
Zwei Wolkenbilder
Foto von Rüdiger Titel: Im Laub entdeckt
Unser Pilgerweg führt auch mitten durch bepflanzte Felder.
Hier ein schmaler Pfad.
Hier ein breiter Weg durch Maisfelder.
Es ist warm, und wir laufen heute nur in der Sonne.
Das Frühstück in Frankreich besteht immer nur aus Konfitüre und Baguette.
Es gibt auf der heutigen Strecke keinen einzigen Laden, oder eine Bar.
Das zehrt an der Substanz. Assunta ist etwas erschöpft und braucht jetzt eine Pause.
Auch heute haben wir Glück, es gibt eine Wegvariante, die ist etwas kürzer.
Wir nehmen sie und sind um so gegen 16:30 Uhr in Aire-sur-l'Adour.
Im Touristen Office erfahren wir wo der Schuster ist.
Und nun die Schustergeschichte:
Wir warten bis wir an der Reihe sind. Assunta erklärt was wir wollen.
Da sagt der Schuster, er ist der Fachmann, die Schuhe sind nicht abgelaufen, mit denen kann man noch ohne Probleme
bis ans Ziel laufen.
Assunta gibt nicht auf und sagt ihm, dass er bis morgen Zeit hat.
Nein, der Schuster bleibt bei seiner Aussage, die Schuhe sind nicht abgelaufen, er wird sie nicht besohlen.
Was ist den hier in Frankreich mit den Schustern los.
Wir sind ganz verwirrt und gehen mal wieder unverrichteter Dinge aus dem Laden.
Die nächste Möglichkeit ist nun erst in Saint-Jean-Pied-de-Port. Das sind 146km von hier. Gut, dass Rüdiger die anderen Schuhe bekommen hat.